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Die Liebe in den Zeiten des Krieges, von Philipp Kochheim :
« Wir haben uns entschieden, die Braunschweiger Inszenierung in dieser Zeit des Weltbrandes zwischen 1914 und 1918 anzusiedeln, in der Zandonai die ersten Skizzen zu Papier gebracht hat. Eingegraben in eisige Schützengräben, verdreckt, unterernährt, von der Spanischen Grippe gepeinigt und versehrt von Gas- und Granatangriffen, ist der Kampf für die entkräfteten Soldaten längst zum absurd monströsen Selbstzweck geworden. Zugedröhnt mit Morphium, das die schlimmsten Schmerzen lindern soll, beschwört ein sternbender Soldat, Romeo, seine große Liebe, Julia, herauf, während er die Wirklichkeit immer mehr abhandenkommt und sich Trugbilder,Erinnerungsfetzen aus der Kindheit und das tägliche Grauen des Schlachtfeldes zunehmend vermischen. Ob es diese Julia, die ihm wie ein Engel in den Schützengräben erscheint und seine Schmerzen lindert, tatsächlich gibt- oder, ob sie nur eine Projektion, eine Phantasmagorie des Fierbenden ist als letzter Trost am Rande des Todes sei dahingestellt. »
Stage director | Philipp Kochheim |
Musical Director | Florian Ludwig |
Stage designer | Thomas Gruber |
Costume designer | Mathilde Grebot |
Choirmaster | Georg Menskes |
Assistant director | Britta Luckas |
Dramatic advisor | Sarah Grahneis |
stage design assistant | Christiane Kleiber |
costume assistant | Anne Belatra |
costume trainee | Sümeyra Günaydin |
Juliet | Tanja Christine Kuhn |
Romeo | Michale Pflumm/ Mickael Spadaccini |
Tebaldo | Raymond Ayers |
Isabella | Ekaterina Kudryavtseva |
Cantatore/ Montecchio | Michael Ha |
Gregorio | Matthias Stier |
Sansone | Selcuk Hakan Tirasoglu |
Banditore | Sabastian Matschoß |
Bernabo | Leszek Wos |
La Donna | Janine Metzner |
Famiglio | Krysztof Gasz |
1. Maschera | Vanessa Diny/ Jennifer Kreßmann |
2. Maschera | Mareike Lennert |
3. Maschera | Julia Chmielewska |
Braunschweig Theater's Choir | |
Braunschweig Theater's Orchestra | |
Background actors |
Braunschweig : Guilietta e Romeo von Riccardo ZANDONAI – Premiere
Der dritte Akt ist dann vollends von jeder logischen Verknüpfung gelöst, taucht ein in die hart und fahl beleuchtete bunte Welt einer karnevalesken Phantasmagorie, ein Maskenspiel voller Anspielungen, alptraumhaft verlangsamter Bewegungen, ein unheimliches Kaleidoskop zwischen dämonisch riesenhafter Soldaten-Marionette und unheimlich konkretem Schlächter mit blutbesudelter Schürze (Die phantastischen Kostüme sind von Mathilde Grebot). Eine sinistre Versammlung unwirklicher Gestalten, zwischen denen ein burlesker Sänger den Tod Giuliettas besingt und Romeo mit blutiger Brustwunde seinen existenziellen Schmerz hinausschreit.