Das Buch war ein Bestseller, obwohl man es nicht kaufen musste – nur das was drin stand. Über neun Millionen Leser erreichte der Quelle–Katalog, mit seinen über 1300 Seiten – eine Art ‚konsumistisches Manifest’.
In den fünfziger und sechziger Jahren wurde das Versandhaus Quelle zum Symbol für Aufschwung und Wirtschaftswunder, sein Katalog zum Sinnbild der Erfüllung von Wünschen und Träumen.
Das einstmals größte Versandhaus Europas ist ‚abgewickelt’, die Lager ‚abverkauft’, die ehemaligen Mitarbeiter von den Arbeitsagenturen ‚bearbeitet’. Der Quelle–Katalog ist Geschichte. Zeit, ihn noch einmal aufzuschlagen …
Musikalische Leitung | Michael Barfüß |
Regie | Jens Kerbel |
Bühne | Ansgar Baradoy |
Kostüme | |
Video | Lars Figge |
Dramaturgie | Kristina Wydra false |
Musik | Markus Schinkel Christian Frentzen |
Mit | Susanne Bredehöft Anke Zillich Günter Alt |
Quelle-Revue in der Werkstatt lässt keine Wünsche offen
Drei Darsteller im geschmackspolizeilich verdächtigen Siebziger-Jahre-Look (...) Sie haben alles: Witz und Gefühl, Schlager und Gesang, vergangenheitswiederbelebende Projektionen und drastische szenische Effekte. Aber auch Feingefühl, Sinn für ökonomische Realitäten und menschliche Schicksale.(...) Quelle wollte Wünsche erfüllen und Sehnsüchte bedienen. Immer wieder macht sich die Inszenierung dieses Thema zu eigen, entdeckt persönliche Schicksale hinter der bunten Revue. (...) Pop kann manchmal sehr profund sein.
Tausend Wünsche – Eine Quelle
Mit viel Einfühlungsvermögen aber auch Ironie, führen die Darsteller in eine bunte Quelle-Welt aus den 60er-, 70er- oder auch 80er-Jahren hinein. (...) Durch dieses Bühnen- und Rollenkonzept schafft Jens Kerbel zusammen mit dem musikalischen Leiter Michael Barfuß eine Verbindung zwischen schöner Vergangenheit und trister Gegenwart, die auch die Figuren einholt und bedrückt, aber auch frustriert zurücklässt.
Quelle-Musical in Bonn - Elastik für Üppige
Eine Inszenierung wie aus dem Katalog (...) Heraus kam dabei ein buntes, modernes und fabelhaftes Musical, das es in sich hat.(...) Der Trick dabei besteht darin, dass Kerbel zwar die originalen Werbesprüche sammelt (ein Unterhaltungswert an sich), sie aber in Sketchen köstlich überspitzt. ...
„Tausend Wünsche – eine Quelle“ feiert umjubelte Premiere in der Werkstatt
Susanne Bredehöft, Anke Zillich und Günther Alt. In besten 70er-Jahre-Outfits der Bürgerschicht, klischeehafte Quelle-Mitarbeiter. (...) Quelle ist Geschichte, der Katalog auch. Das verlangt einfach eine anständige Hommage. Jens Kerbel hat eine solche geschaffen, und das Schauspiel-Trio macht daraus ein Spektakel, das Tränen in die Augen treibt – eine bittere für das Vergangene und eine überanstrengte ob des vielen Lachens.